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Schöner

Schöner sind die Gedichte des Glücks.

Wie die Blüte schöner ist als der Stengel
der sie doch treibt
sind schöner die Gedichte des Glücks.

Wie der Vogel schöner ist als das Ei
wie es schön ist wenn Licht wird
ist schöner das Glück.

Und sind schöner die Gedichte
die ich nicht schreiben werde.

Hilde Domin

 

 

Liebe Eltern, liebe Schulgemeinschaft, liebe Leserinnen und Leser!

KI-generierte Bilder zu den Stichworten Schön, Gedicht, Sind wir noch zu retten, Klimaveränderung

SIND WIR NOCH ZU RETTEN!?
Wir brechen in Wohnungen der „letzten Generation” ein wie damals in die Wohnungen der RAF-Sympathisant*innen („Die verlorene Ehre der Katharina Blum, H. Böll), während der Chef von AUDI als Lügner und Betrüger zwei Jahre auf Bewährung „absitzen” darf. Ein Konzernchef, der Hunderttausenden seiner Kunden und der Umwelt wissend Schaden zugefügt hat, bekommt ein langes Verfahren mit mildem Ausgang und der Staat schafft es auf der anderen Seite nicht, mit denen, die sich selbst verletzten, sich festkleben, um gehört zu werden, in ein Gespräch einzutreten. Worüber? Über das Recht, für uns alle einzufordern, was wir selber, als BRD, uns vorgenommen haben. Das sind Sitz- und Erinnerungsstreiks. Die Festgeklebten verzweifeln am schwachen Willen der Handelnden. Und was machen wir als Gesellschaft? Wir schauen zu, wir werden zornig, wir ergreifen Partei, wir wenden uns dem nächsten Thema zu und verschieben alles auf … auf … ach ja: Chat GPT! Wir machen uns Sorgen und Gedanken über die nächste Revolution im Netz. Mal wieder. Dauernd wird ein neues „Problem durchs Dorf getrieben”, um bloß das andere, das letzte nicht lösen zu müssen. Können wir nicht mal bei einem bleiben und es mit allen Kräften zu Ende bringen?!

SIND WIR NOCH ZU RETTEN!?
Uns so hin und her treiben zu lassen.

Dabei ist Chat GPT nun wirklich, perfekt zubereitet zwar, aber doch nur: kalter Kaffee. Alles schon gedachte, akribisch gesammelte, von einem Algorithmus zusammengestellte Gedanken. Ein Lexikon, das mir als der Weisheit letzter Schluss angeboten wird und das meine Fragen beantwortet, wie das Orakel von Delphi. könnte man fälschlicherweise meinen. Prüfungen, Hausaufgaben, sogenannte notenrelevante Leistungen sind nun in Frage gestellt. Könnte ja alles abgeschrieben sein. Aber das ist nicht neu. Das konnten sie ja immer schon. Vom schlauen Nachbarn. Wie viele „studentische Hausaufgaben” wurden nicht schon von Freunden, Verwandten, Eltern nachgesehen, korrigiert, verbessert, ergänzt, umgeschrieben. Leider nicht überprüfbar. Ist auch egal. Wir sollten endlich über unser (Über-)Prüfungswesen nachdenken. Schule könnte endlich (neben Wissensvermittlung) echte Könnerschaft ermöglichen. 50% Leistungen durch geschickte Hände, Fertigkeiten, die jeder gebrauchen kann. Von Brot backen bis Handys reparieren, von Aquarellmalen bis Bildhauen aus Marmor.
Auf jeden Fall: Willensschulung. Denn alle schlauen Gedanken sind doch schon da. Siehe Chat GPT. Wer aber setzt sie um? Stromautobahnen statt stehende Windräder. Wir leiden doch nicht unter einem Wissensstau, sondern unter einem Handlungsstau. Nicht wenige haben auch Angst, ihre Ideen auszusprechen, weil sich sofort eine dunkle Wolke der Bedenken darüberlegt, dicht gefolgt von einem (medialen) Shitstorm, der alles niederdrückt und -walzt, was über Veränderungen oder gar „Verzicht” nachdenkt.
Dabei verzichten wir, gerade weil wir leben, so wie wir leben, auf so vieles: Sauberes, lebendiges Wasser, frische Luft, gesunde, intakte Wälder, fruchtbare Böden, Vielfalt an Blumen am Wegesrand, viele, viele Arten an Schmetterlingen, Vögeln … Ein spontaner Anfang einer sehr langen Liste. Eingetauscht haben wir diese, von der Natur eigentlich für uns vorgesehenen Kostbarkeiten gegen ein Leben in Sorge: Vor dem nächsten Sturm, unkontrollierbaren Wassermassen, Hitzerekorden, brennenden Wäldern, trockenen Flüssen, ausbleibenden Jahreszeiten, ausbleibenden Ernten, … , steigenden Wohn-, Energie-, Lebensmittelkosten …
Vor allem verzichten wir auf das gute Gefühl, das Richtige zu tun, im Einklang mit uns selbst, den Menschen, der Natur zu leben und zu handeln.
Im Mai war schon der Punkt erreicht, dass wir alles ausgegeben hatten, was die Natur für dieses Jahr der Menschheit bereitgestellt hatte. Wie kann man da nicht von Verzicht sprechen. Wir leben gnadenlos auf Pump. Der reiche Teil der Bevölkerung. Und lassen die Rechnung von denjenigen bezahlen, die von allem nur ganz wenig beanspruchen und von den nachfolgenden Generationen. (Vielleicht schlafen wir alle deshalb so schlecht und suchen Trost und Ablenkung im nächsten Blick aufs Handy?)

JA, SIND WIR NOCH ZU RETTEN?
Staudämme bersten, Atomkraftwerke brauchen Wasser
schon im April brennen in Europa die Wälder
Flüchtlinge suchen Heimat, ohne sie je wiederzufinden
SIND WIR NOCH ZU RETTEN?
die Deutschen wollen keine Handwerker mehr sein
die Geflüchteten dürfen nicht arbeiten
die Direktorin einer Gesamtschule schreibt ein Buch:
Wir verlieren unsere Kinder (ans Internet)
SIND WIR NOCH ZU RETTEN?
wollen wir überhaupt gerettet werden
haben wir schon die Hand gehoben
und laut um Hilfe gerufen
wer keine Signale sendet
wird auch nicht aus dem Wasser gezogen
wer ruhig weiterschwimmt
als wenn nichts wäre
den lässt man…

Sie alle könnten das oben begonnene Trauerspiel endlos fortschreiben, wenn Sie wollten. Aber Sie wollen nicht. Aus gutem Grund. (Es gibt auch schon wunderbare Ideen, die echte´Lösungen bedeuten, wenn wir sie nur wollen). Nein, Sie wollen in die Ferien, endlich auftanken, die Sinne füllen mit guten, schönen, wahren Eindrücken. Die täglichen Nachrichten – aus welchem Land auch immer – haben davon zur Zeit ganz wenig zu bieten. Und wer Kinder im Haus hat, der möchte ihnen nicht selten Augen und Ohren zuhalten. Nicht, weil wir sie nicht auf die „böse” Welt vorbereiten wollen, sondern weil sie erst einmal stark genug werden müssen, um sich mit dieser Welt auseinandersetzen zu können, weil sie Wurzeln bilden müssen, um sich dem Sturm stellen zu können. Das ist das Richtige: Kindern zum Leben zu verhelfen, zum Atmen, zum Gehen, Sprechen, Singen und zum Lachen … Wenn sie in dieser Nährlösung heranwachsen dürfen, treiben sie Wurzeln, Blätter und Blüten. Und dann haben sie Lust auf diese Welt und wissen vor lauter Tatendrang nicht, wo sie anfangen sollen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame und eindrückliche Ferien.
Mögen Sie mit einem guten Gefühl losfahren und mit reichen Erlebnissen zurückkehren.


Mit herzlichen Grüßen vom ganzen Kollegium
Reinhard Elsler




P.S. zum Schluss: Aus dem Schulleben finden Sie weiter unten noch Lesenswertes. Vieles konnten Sie auch schon in den Mokas zwischendurch lesen. Aber diese Mitteilung ist ganz frisch und sehr erfreulich: Alle Prüfungen, ob ESA, MSA oder Abitur, sind sehr erfolgreich verlaufen (detaillierter im nächsten Artikel). Wir beglückwünschen alle Schülerinnen und Schüler und danken allen beteiligten Lehrerinnen, Lehrern sowie Prüferinnen und Prüfern.

 

 

Bestanden!

Sieben Schüler*Innen der Klassen 10B, 11B und 12B und 21 Schüler*Innen der 12B hatten sich dieses Schuljahr angemeldet für den Ersten und Mittleren Schulabschluss, kurz ESA und MSA (früher Hauptschul- und Realschulabschluss).


Sie wurden schriftlich geprüft in den Fächer Mathematik und Deutsch, im Fach Englisch gab es noch eine zusätzliche mündliche Komponente und dazu ist noch jeder der Prüflinge in einem naturwissenschaftlichen (Biologie, Chemie oder Physik) und einem humanwissenschaftlichen (Geografie oder Geschichte) Fach zu einer mündlichen Prüfung angetreten.


Als Prüfungskoordinator freut es mich Ihnen mitteilen zu können, dass alle 28 Angemeldeten erfolgreich den angestrebten Abschluss erreicht haben.


In Namen des Lehrerkollegiums und der ganze Schulgemeinschaft möchte ich hiermit allen gratulieren und viel Erfolg wünsche auf ihren weiteren Wegen.


Sven Roevens

Warum steht hier regelmäßig diese Werbung?
Weil in den nächsten Jahren jährlich (!) 600 Waldorflehrerinnen und -lehrer gebraucht werden.

Schulforum

Der größtmögliche Stuhlkreis im kleinen Saal war kürzlich das Setting für unser erstes Schulforum - ein sehr rundes Bild! Wir haben einen informativen Abend verbracht: die Gremien und Arbeitskreise der Schule haben sich in ihren Strukturen und teilweise auch Entstehungsprozessen kurz und bündig vorgestellt. Es kamen die aktuellen Themen zur Sprache und der Raum wurde auch genutzt, um einen Ausblick auf kommende Veranstaltungen zu werfen.
Der zweite Teil des Abends war dem neuen Schutzkonzept mit der Vertrauensstelle gewidmet.

Das nächste Schulforum findet statt am 12. September und wird um 19:30 beginnen.
Das Schwerpunktthema: „Die Oberstufe”


Das Schulforum bietet den Arbeitskreisen der Schule einen Raum, wichtige Themen in die Schulöffentlichkeit zu tragen und hat daneben jeweils ein zentrales Schwerpunktthema zur Vertiefung.


Herzliche Grüße

Franziska Basselli
Carlotta Kühnemund
Tatiana Sordia

 

 

Vorstellung Vertrauensstelle

„Im richtigen Moment da sein” – so beschreibt es Volker Thon bereits im Mai 2015 in einem Artikel über Gewaltprävention in waldorfpädagogischen Einrichtungen in einem Beitrag für die Erziehungskunst. So kurz und treffend könnte man auch unser Anliegen als Mitarbeiter:Innen der neu eingerichteten Vertrauensstelle der Freien Waldorfschule Flensburg auf den Punkt bringen.

Da sein – hin hören – tätig werden.  

Seit einigen Jahren befasst sich der Bund der freien Waldorfschulen eingehend mit dem Thema Gewaltprävention und fordert aus dieser Arbeit heraus alle Waldorfschulen dazu auf, ein verbindliches Schutzkonzept vorzulegen. Im vergangenen Schulhalbjahr hat unsere Schule erstmalig ein solches Konzept verabschiedet, welches wirksam dabei helfen soll, die Schülerinnen und Schüler sowie auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Schule vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen.
Eine der zentralen Säulen zur Umsetzung dieses Schutzkonzeptes ist die Vertrauensstelle, die sich aktiv für die Gewaltprävention an unserer Schule engagieren und wird. Die Vertrauensstelle setzt sich zusammen aus einer Mutter und einem Vater der Elternschaft sowie aus einer Lehrerin und einem Lehrer unseres Kollegiums. Aus dem Kreis der Elternschaft konnten wir Merja Bremer und Kristian Wulkau gewinnen und aus dem Kollegium fanden sich Anna Lindow sowie Sven Roevens für die Arbeit der Vertrauensstelle bereit. Alle Mitglieder werden für ein befristetes Mandat von zwei Jahren gewählt und müssen durch die interne Konferenz der Schule bestätigt werden. Die Vertrauensstelle wird zusätzlich in engem Austausch mit unser Schulsozialarbeiterin Nadja Fiedler stehen und so in ihrer Arbeit weiter bereichert werden.
In den kommenden zwei Schuljahren möchten wir in erster Linie einen offenen und vertrauensvollen Gesprächsraum für den Austausch von Erfahrungen oder Beobachtungen von Gewalt oder Grenzverletzungen bereitstellen. Ausdrücklich jedes Mitglied der Schulgemeinschaft, welches das Bedürfnis hat, mit uns zu diesem Thema in Kontakt zu treten, ist herzlich eingeladen, sich über einen unserer Briefkästen* oder auch per E-Mail unter vertrauensstelle@waldorfschule-flensburg.de an uns zu wenden. Wir werden dann kurzfristig einen Gesprächstermin anbieten, um das Anliegen gemeinsam zu bearbeiten und nach Lösungen zu suchen. „Im richtigen Moment da sein“ ist an dieser Stelle unsere erklärte Prämisse. Im kommenden Schuljahr möchten wir uns deshalb gerne persönlich bei den Schülerinnen und Schülern der einzelnen Klassen und auch bei der Elternschaft auf den Elternabenden vorstellen, so dass die Kontaktaufnahme mit uns möglich niederschwellig und unkompliziert für alle wird.
Ein weiteres Ziel unserer Arbeit wird es sein, die Präventions- und Interventionsarbeit unserer Schule genauer ins Auge zu fassen und für alle durch entsprechende Angebote noch stärker in den Schulalltag einzubinden. Zunächst stellt sich uns zu diesem Thema die Frage, welche Angebote es bereits an unserer Schule gibt, wie und in welcher Verlässlichkeit sie durchgeführt werden und wo es eventuell noch etwas zu ergänzen oder zu verbessern gibt. Hierzu werden wir nicht nur selbst tätig werden, sondern auch Fachstellen außerhalb der Schule zu Rate ziehen und so unseren Beitrag für eine bewusste und lebendige Präventionsarbeit an der Flensburger Waldorfschule leisten.
Wir freuen uns auf unsere Arbeit und hoffen, dass wir durch unser Angebot dazu beitragen können, den achtsamen Umgang als Schulgemeinschaft miteinander gut zu pflegen und das Bewusstsein für die eigenen sowie die Grenzen des anderen weiter zu schärfen.

Mit herzlichen Grüßen

Merja Bremer, Anna Lindow, Sven Roevens und Kristian Wulkau

*Diese befinden sich entweder auf dem Schulhof der Unterstufe neben dem Eingang zur Hausmeisterei oder im Hauptgebäude in der Nähe des Sekretariates bei dem öffentlichen Telefon.


Das Schutzkonzept kann auf der Schulwebseite als PDF angesehen werden:
https://www.waldorfschule-flensburg.de/faq-downloads-service/downloads.html

 

 



Wir sind 40! Ein ganzes Jahr lang! Und wir wollen feiern! Mit Euch allen!

Unsere Schule wird im kommenden Schuljahr 40 Jahre alt und wir – das Kollegium der Waldorfschule und „kulturZeit”, der Kulturkreis unserer Schule – wollen mit Ihnen und mit Euch gemeinsam feiern. Ein ganzes Schuljahr lang, von August 2023 bis August 2024!
Dazu brauchen wir viele Menschen mit Tatkraft, Ideen, Knowhow und Zeit, auch Geld ist willkommen!

Wir suchen Menschen, die bereit sind, sich ab Beginn des kommenden Schuljahres als Veranstaltungspaten für eine der folgenden Veranstaltungen (s.unten) begeistern können und ihre Mithilfe anbieten.


Wie das konkret aussehen könnte, besprechen wir bei einem ersten Treffen am Anfang des neuen Schuljahres. Nach den mageren Corona-Jahren ist unser „kulturZeit”-Team etwas geschrumpft und wir brauchen dringend Verstärkung! Von der Planung einer Veranstaltung, der Werbung, der Durchführung, der Verpflegung, bis zur Abreise der Künstler*innen, …
Es gibt so viel zu tun! Packen wir es an!
Wir freuen uns auf Euch/ Sie!

Interessierte melden sich bitte bei uns:
sordia@waldorfschule-flensburg.de und basselli@waldorfschule-flensburg.de
Wir setzen uns dann mit Euch/ Ihnen in Verbindung wegen des Termins Anfang des neuen Schuljahres!

Bisher geplante Veranstaltungen im Jubiläums-Jahr sind:

  • 40. Einschulung an der Waldorfschule in Flensburg, 1. September 2023

  • „Das Weiße Zelt” – Nicole & Martin zu Gast bei uns,  am Harniskai 1
    öffentliche Aufführungen am 2. und 3. September 2023

  • Karlicek Duo (Cello & Klavier) am 2. November 2023 im Großen Saal, Waldorfschule

  • Sergey Leipson (Klavier solo) am 24. Mai 2024 im Großen Saal, Waldorfschule

  • 40. Monatsfeier, 40 Jahre Klassenspiele, „Lehrer machen Theater”, Ensemble-Aufführungen, Erlebnis-Basar, …

  • Festwoche vom 17. - 21. Juni 2024 mit Kunst & Kultur, Ehemaligen-Treffen und Konzert, Vorträge, Tag der Offenen Tür, Johanni-Fest, Lehrer*innen-Theater, …


Ihnen schöne und erholsame Sommerferien!
Im Namen der KulturZeit,
Tatiana Sordia und Franziska Basselli

 

 

Kann es ein neues Schulsegeln geben? Elterninitiative und Interessierte gefragt

Am 8. Juni treffen Tonco, Andreas und ich uns vor dem Holzboot "Tuula", um das schöne Schiff und seinen aktuellen Zustand eingehend zu begutachten.
Auf dem beschatteten Parkplatz vom Segelclub Friedrichstadt strahlt "Tuula", genährt von Zuwendung und strotzend vor Abenteuerlust. Sie wurde 2012 genau im historischen Stil der Bornholmer Ege gebaut. Überraschenderweise bietet die "Tuula" mit ihren knapp unter 6 Metern Länge und knapp unter 2 Metern Breite genügend Platz für eine Gruppe von 8 Leuten. Nur im Bug und im Heck befinden sich die Rudersitze, hinter dem Mast ist viel Platz. Die "Tuula" steht auf ihrem Straßentrailer und Volker Klomann führt uns innerhalb von 30 Minuten durch die gesamte Ausrüstung, zu der auch die vier typischen Segel gehören: das Sprietsegel, die Fock, der Klüver und das Spriet-Topsegel, womit sich die Tuula schon von weitem erkennen lässt. Ein Motor ist nicht dabei, dafür aber vier lange Ruder für den Handbetrieb. Das gesamte Material ist gut gepflegt und einsatzbereit. Das Schiff lädt förmlich dazu ein, noch heute mit einer tollen Mannschaft in See zu stechen. Welch eine schöne Vorstellung!


Das könnten wir machen. Unser Kleinbus hat eine Anhängerkupplung und Volker Klomann, der dieses Projekt mit dem Verein "Jugendprojekt Friedrichstadt" von Anfang bis zur Fertigstellung und während jahrelangem Einsatz vorangetrieben hat, verschenkt das Schiff inklusive allem, was dazu gehört, an denjenigen, der es für die Jugendarbeit erhält.


Bis 2020 war das Schulsegeln ein fester Bestandteil des pädagogische Konzeptes der Flensburger Waldorfschule. Ausgeführt wurde es mit viel Liebe und Einsatz von dem Minna-Roeder-Verein und Teilen des Kollegiums. Doch die Kosten und der Aufwand der Wartung und der Einsatz der Minna Roeder konnten irgendwann nicht mehr von den Aktiven getragen werden. In dieser Stadt mit ihrer schönen Lage und maritimen Geschichte ist es klar, dass dies eine Lücke in der Schule hinterlässt. Daher hatten sich einige Mitarbeiter und Eltern der Waldorfschule, nachdem sie von dem „Angebot” gehört hatten, sofort zusammengesetzt, um sich darüber auszutauschen und Ideen zu entwickeln.


Ein Ergebnis dieses Treffens war die Besichtigung der "Tuula", um einen realistischen Eindruck des allgemeinen Zustandes und dem zu erwartenden Arbeitsaufwand zum Erhalt des Holzschiffchens zu bekommen. Würde es größere Baustellen geben?
In der Tat gibt es solche „Baustellen”. Von Anfang an hatte Volker Klomann auf einige Trockenrisse hingewiesen, die einen erheblichen Aufwand bedeuten könnten. Die Trockenrisse der "Tuula" erstrecken sich auf der Backbordseite fast über die gesamte Schiffslänge und sind auf der Steuerbordseite immerhin fast 2 Meter lang. An den dicksten Stellen haben beide Risse über 5 Millimeter. Darüber hinaus sind an mehreren Stellen im Schiff Planken angerissen, teilweise auch so, dass eine Reparatur ansteht und auch zukünftig erhöhter Aufwand erforderlich sein wird.
Es steht außer Frage, dass beide Planken in absehbarer Zeit ausgetauscht werden müssen. Dies stellt einen großen Aufwand dar bei mit Kupfernieten gebauten Klinkerschiffen. Wer es öfter macht, unterschätzt nicht die Organisation hinter den vielen einzelnen Schritten (Ausbohren der Nieten, Schablone erstellen, Dämpfen und Anpassen an die Schablone, usw.) und weiß um die Sorgfalt, die zu beachten ist, damit alles am Ende spannungsfrei eingepasst hält.
Auch ist es klar, dass ein Holzschiff nur im Wasser hält: Je schneller die "Tuula" wieder vom Wasser getragen wird, desto eher steigt der Feuchtegehalt des Holzes und damit der Umfang der Planken, Spannten und Stöße. Auch können im Wasser von den Spannungen, die im Rumpf vorhanden sein könnten, die Lasten besser verteilt werden. Aber vor allem: Man kann sie segeln, wann immer man will …
Noch ist es nicht so weit.


Wir lassen "Tuula" stehen und gehen heute nach Hause mit tausend Fragen. Tonco und ich bitten Volker beim Abschied, doch noch diese und jene Schutzmaßnahme gegen Austrocknung zu unternehmen. Auch in den kommenden Tagen steht wieder trockenes, sonniges Wetter an. Wir wissen: Auch er wird sich irgendwann entscheiden müssen, vielleicht schneller, als wir unsere Fragen beantworten können.
Wir erzählen von unserer kurzen Begegnung mit dem Schiffchen "Tuula" und zeigen, was im Meer des Lebens vorbei schwimmt. Es gibt noch viel mehr an der "Tuula", welches es wert ist, erzählt zu werden. Und auch wenn wir viele Fragen nicht beantworten können, kann jemand anderes mit seinen Ideen, einer anderen Antriebsperspektive oder Motivation das vielleicht sehr wohl. Oder es finden sich noch einige dazu, die sich gegenseitig ergänzen.

Auch das scheint in der Seefahrt öfter vorzukommen.

 

Jochem Baas


Ideen oder Fragen bitte an Andreas Benthien Tel.: 01525-18 89 256 / andreas.benthien@posteo.de

 

 

Gedenkstelle Steinfelder Weg

Genau ein Jahr nach der Auftaktveranstaltung werden wir am Freitag, den 29. September 2023 die festliche Einweihung der Gedenkstelle begehen können. Einiges hat sich in den vergangenen Monaten noch bewegt und neu gefunden und gefügt – wir sind sehr dankbar, dass unser Projekt von vielen Menschen unterstützt und gefördert wird. Zum Schuljahresende möchten wir uns Ihnen und Euch als Projektteam einmal vorstellen und freuen uns auf Begegnung und Austausch rund um die Einweihung nach den Sommerferien.

Es ist mir seit meinem Umzug nach Flensburg 2015 ein großes Bedürfnis gewesen, die damals noch weitgehend unbekannte Geschichte der Sinti und Roma, die auch aus Flensburg im Jahr 1940 deportiert worden waren, zu erhellen und öffentlich sichtbar zu machen. In einem ersten Artikel konnte ich den ungefähren Standort des in der NS-Zeit bestehenden Zwangslagers für Sinti und Roma ermitteln. Es lag im Steinfelder Weg, also in direkter Nachbarschaft zur Waldorfschule. Nachdem der Kontakt zur Schule und insbesondere zu Frau Hafner 2018 begann, erwuchs daraus eine sehr produktive Zusammenarbeit, an der sich schon viele Lehrkräfte und SchülerInnen beteiligt haben. Meine Hoffnung ist, dass sich SchülerInnen in Zukunft noch sehr viel mehr mit den Einzelbiografien der deportierten und Sinti und Roma auseinandersetzen und weitere Puzzleteile ihrer Lebenswege recherchieren und zusammentragen. Das Wissen um einen entrechteten, verfolgten und im Regelfall ermordeten Menschen den Dokumenten und ZeitzeugInnen zu entlocken, ist eine ungemein schwierige, spannende und im Erfolgsfall sehr wesentliche Erfahrung, die man als Mensch machen kann. Ich kann alle Lehrkräfte und SchülerInnen dazu einladen, sich dazu auf den Weg zu machen. Ich unterstütze gerne weiter, es gibt viel zu tun!


Dr. Sebastian Lotto-Kusche

 

 

Die Gedenkstelle Steinfelder Weg legt Zeugnis ab vom Leid und Tod der 1935 zwangsumgesiedelten und später deportierten Sinti und Roma aus Flensburg und Umgebung – Mitmenschen, die ihrer Lebensträume und Würde beraubt wurden, und deren Nachbarn wir, durch die Zeiten getrennt, geworden sind. Ihr Vermächtnis wollen wir bewahren und aktiv und beherzt in unsere Zeit hineintragen. Das Gedicht „Nur Asche...” des Lyrikers Karol Parno Gierliński (1938-2015), einem polnischen Sinto, endet mit der Zeile: „Vielleicht findest du in der Asche der verbrannten Träume deinen Funken?” Damit aus einzelnen Funken in diesem Sinne ein leuchtendes Feuer werden kann, müssen wir als Mehrheitsgesellschaft endlich bereit sein, die Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma als mündige Bürger*innen wertzuschätzen und ihre Forderungen nach Gleichberechtigung und Einbindung in das soziale Miteinander zu akzeptieren.


Angesichts der aktuellen Nachrichten von sich mehrenden rassistischen Übergriffen und Diskriminierungen, die in unserer Gesellschaft als „fremd” gelesene Menschen, also auch Angehörige der Sinti und Roma, noch immer und schon wieder vermehrt in ihrem Lebensalltag erleiden müssen, reicht unser längst inflationäres „Nie wieder” ganz offensichtlich nicht aus. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern müssen wir alle uns immer wieder von neuem auf den Weg machen, uns gedanklich hellwach wie auch tatkräftig und sichtbar gegen Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu stellen, wenn wir die Errungenschaften der demokratischen Gesellschaft erhalten wollen.


Constanze Hafner

 

 

Warum brauchen wir eine Gedenkstelle? Das war mein erste Frage, als Frau Hafner mich fragte, ob ich mir vorstellen könne, einen solchen Ort zu konzipieren. Meine erste Antwort war, dass es doch merkwürdig wäre, wenn wir von den Umständen der Zwangsumsiedlung und Deportation der Sinti und Roma in Flensburg so nah bei der Schule wüssten und schulterzuckend zur Tagesordnung übergingen. Dann begann meine Beschäftigung mit der Geschichte der Sinti und Roma und mir wurde klar, dass es ein gewaltiges Nichtwissen über dieses Volk, das seit Jahrhunderten Teil unseres Volkes ist, gibt. Ich kam zu der Erkenntnis, dass wir in unserer heutigen Zeit eine klare Positionierung brauchen, eine Eindeutigkeit im Umgang mit dem Thema. Dieses Bekenntnis zur Verantwortung muss sich nicht nur in der Erinnerung abspielen, sondern auch einen Platz in der Außenwelt finden, der ermöglicht, zu einer Verinnerlichung und zur Besinnung zu kommen darüber, was dem Zerstörenden, Menschenverachtenden entgegentreten kann, und dann zu Handlungen, die aus diesen Gedanken folgen.

Achim Langer

 

 

Die Möglichkeit, mit Zeitzeugen des Holocausts direkt im Gespräch sein zu können, wird immer geringer. Die Gefahr, dass ihre vielen – häufig noch unerzählten – Geschichten verloren gehen, wird dabei größer. Durch Lernorte wie die Gedenkstelle Steinfelder Weg müssen wir die Schicksale der Opfer bewahren, damit sich diese Menschheitsverbrechen nicht wiederholen können.


Die Gedenkstelle konfrontiert die Schüler*innen mit der Vergangenheit, bietet Möglichkeiten, die Themen in der pädagogischen Gegenwart aufzugreifen und stärkt die Demokratie und Menschenwürde der Zukunft.
In der Vergangenheit habe ich mehrmals mit Schulklassen Rumänien besucht.  Es war für mich erschreckend zu merken, wie, auch von gebildeten und weltoffenen Menschen, Roma und Sinti dort diskriminiert werden, wie die Vorurteile dort teilweise so fest in der Kultur und im Unbewussten verankert sind, dass diese Diskriminierung und Vorurteile oft nicht mehr hinterfragt werden. Durch die Arbeit an der Gedenkstelle und in den Kontakten mit Roma und Sinti musste ich feststellen, dass auch hier in Deutschland ähnliche Phänomene vorliegen.


Im Kontext der mit der Gedenkstelle verbundenen pädagogischen Arbeit und deren Impulsen hoffe ich, mithelfen zu können, diese Vorurteile  aus der Welt zu schaffen und unseren Schüler*innen bewusst zu machen, wie wichtig der Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung ist, wie notwendig es ist, Minderheiten zu schützen, und wie bereichernd es ist, sich offenen Herzens mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen.
Durch die Beschäftigung mit den einzelnen Schicksalen bekommen die Namen an der Gedenkstelle ein Gesicht und werden aus der Anonymität gerückt. Dies vereinfacht es oft, eine Verbindung zu den Themen herzustellen und eine Betroffenheit zu erwecken, die solchen Gräueltaten vorbeugen kann.


Sven Roevens

 

 

Kleinanzeigen

Ubuntu - der Circus, von Jugendlichen, die ein halbes Jahr trainiert haben um jetzt 3 Wochen auf Tournee durch Schleswig-Holstein zu gehen und ihr neues Programm mit Livemusik im Zirkuszelt zu präsentieren. Vom 14. - 16.7. in Horst (Holstein), vom 18. - 20.07. in Ahrensburg, vom 22. - 25.07. in Lübeck, vom 27.07. - 30.07. in Kiel und vom 1. - 3.8. in Schleswig. Weitere Infos und zur Buchung von Platztickets (kostenfrei) unter www.ubuntu.de
Dieses Jahr erheben wir kein Eintrittsgeld, sondern freuen uns über eine Austrittsspende. Kommen Sie in Scharen und lassen sich verzaubern …

 

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Hallo liebe Eltern der Waldorfschule und des Kindergartens,
wir suchen für unsere 5 jährige Tochter Spielkontakte in unserer nahen Umgebung. Wir fahren aber auch gerne zu euch nach Flensburg etc.
Seit fast 1 Jahr wohnen wir sehr ländlich in Osterby in der Nähe Flensburg/ Handewitt. Dort haben wir einen großen Garten, Hühner etc. und freuen uns über gleichgesinnte Kinder, die wie unsere Tochter nächstes Jahr in die Waldorfschule Flensburg eingeschult werden oder auch jetzt noch den Kindergarten dort besuchen.
Durch unseren Umzug von Hamburg hierher haben wir leider keinen Kindergartenplatz mehr so kurzfristig bekommen.
Wir sind eine achtsame, fürsorgliche und naturliebende Familie. Ich mache auch gerne nachmittags mal bei Bedarf die Kinderbetreuung, damit unsere Tochter Spielkontakte hat, die zu ihr passen. Wir haben hier im Garten Platz genug. Vielleicht wohnt ja jemand ganz in der Nähe …
Wir würden uns sehr über einen Kontakt unter 0171-363 31 81 freuen, liebe Grüße aus Osterby, Sandra & Dieter mit Tochter Yuna

 

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Liebe Schulgemeinschaft, nach den Sommerferien startet eine erlebnispädagogische Jahresgruppe, die immer freitags von 14-19 Uhr (außer in den Ferien und während einer Winterpause) stattfindet und bei der sieben Kinder und Jugendlichen im Alter von 12-16 Jahren mitmachen können.
Inhalte und Ziele: Abenteuergeist entfalten, Natur erfahren, Motorik und handwerkliches Geschick fördern, Landschaft und Tiere beobachten, Umwelt schützen, Outdoor- und Survivaltechniken lernen, die Gemeinschaft im Sinne der sozialen Dreigliederung nach R. Steiner gestalten, gemeinnützige Dienste leisten, Selbstbewusstsein und Mut stärken, Zugehörigkeit und Vertrauen erfahren, Selbstbestimmung und Mündigkeit entwickeln, soziale Medien auf ein gesundes Maß begrenzen.
Was wir machen: mit einem selbstgebauten Floß die Treene paddeln, Pfeil und Bogen bauen, ein Feuer mit Zunder starten und darauf kochen, mit einer Seilbahn über eine Schlucht fahren, Ton aus der Erde im Rakubrand töpfern, mit einer Jolle in See stechen, Apfelsaft pressen, durch ein Flussbett laufen, Flowforms mit Quellwasser am Strand errichten und vieles mehr.
Standorte: Wald (bei Husby mit Bauwagen), Wasser (Strandhütte bei Neukirchen an der Ostsee), Wiese (Lagerplatz an der Treene) und andere Naturräume.
Leitung und weitere Informationen: Andreas Benthien – Erzieher, systemischer Therapeut (SG) und Bootsbaumeister / Tel: 01525-1889 256, maeander.naturpaedagogik@posteo.de
Bei Interesse sende ich gerne einen Flyer zu.

 

 

 

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Adressen, Ansprechpartner

Die aktuelle Liste der Ansprechpartner*innen finden Sie auf unserer Homepage:

https://www.waldorfschule-flensburg.de/unsere-schule/gremien-und-ansprechpartnerinnen.html

 
Redaktion
Andreas Cziepluch, Reinhard Elsler, Tatiana Sordia