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Allgemeine Infos

MonatsKalender Juni 2007



Liebe Leserinnen und Leser,

in der letzten MoKa-Ausgabe standen ein paar Gedanken zum Bienensterben. Lesen Sie heute, was Ihnen unser Gartenbaulehrer, Herr Langen, zu diesem Thema mitteilen möchte. Er stellte uns auch das Zitat von Rudolf Steiner zur Verfügung, das aus einem Vortrag über die damals gerade entstehende moderne Bienenzucht stammt, den Steiner vor den Bauarbeitern des ersten Goetheanums hielt.

Außerdem möchten wir Sie auf eine Volksinitiative zur Schülerbeförderung und natürlich auf die Kampagne "Ik bün all dor" aufmerksam machen, mit der die Waldorfschulen auf die neuerlichen Zuschusskürzungen reagieren, die das schleswig-holsteinische Schulgesetz bereits ab Januar 2008 für uns vorsieht. Merken Sie sich den 12. September, liebe Leserinnen und Leser - warum, erfahren Sie weiter unten.

In eigener Sache: Sie können in Ihrem eMail-Programm einstellen, ob Sie den MoKa in der grafisch gestalteten HTML-Variante oder als reine Text-Datei empfangen wollen.

Im Schulsekretariat kann immer ein Ausdruck des aktuellen MoKa abgeholt werden. Eine anregende Lektüre und einen schönen Frühsommer wünscht Ihnen

Ihr Henning Kullak-Ublick

Lesen Sie in dieser Ausgabe

  • Termine
  • Volksinitiative für freie Schulfahrten
  • Neues von den Bienen
  • Rudolf Steiner zur (damals) modernen Bienenzucht
  • 12. September 2007: "Ik bün all dor!"
  • Kleinanzeigen
  • Ansprechpartner

Termine

Veranstaltungen:

Di, 05.06.2007, 20.00
Ich spreche, also bin ich - von der "Eurythknie" zum "Style-Faktor"
Vortrag von Claus-Peter Röh, anschließend gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.

Sa, 09.06.2007, 10:00
Öffentliche Monatsfeier

Fr, 15.06.2007, 20:00
Die Kunst, richtig alt zu werden
Vortrag von Prof. Dr. med. Volker Fintelmann, Krankenhaus Rissen in Hamburg

Fr, 06.07.2007, 15:00
Jahresabschlussfest der Klasse 1b

Mi, 11.07.2007, 16:00
Jahresabschlussfest der Klasse 12b



Elternabende (20:00 Uhr):

05.06.07 - Klasse 5b
06.06.07 - Klasse 2b
27.06.07 - Klasse 1b
11.07.07 - Klasse 7b
02.07.07 - Klasse 2b
09.07.07 - Klasse 9b


Elternrat (immer montags, 20:00 Uhr):

04.06.07
18.06.07
02.07.07

Weitere Termine

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Volksinitiative für kostenfreie Schülerbeförderung

Eine kürzlich begonnene Volksinitiative setzt sich für die Wiedereinführung der freien Schulfahrten für alle Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein ein. Diese Forderung kommt uns  - den freien Schulen - irgendwie bekannt vor.

Auch Waldorfeltern sollten die Initiative unterstützen - im Bewusstsein, dass auch unsere Schülerinnen und Schüler endlich "freie Fahrt zur Schule" brauchen.

Hier geht es zur Webseite: www.eltern-sh.de.

Bienen machen Schule

Faszinierend! Immer wieder gehe ich gebannt zu den Bienenstöcken, um zu beobachten, was die kleinen Insekten gerade tun. Ihre Ruhe störe ich nur selten und ungern. Öffne ich einen Stock, bin ich zunächst von dem wuseligen Leben auf den Waben überwältigt. Unzählige Honigbienen! Bienenbrut in verschiedenen Stadien, Honig sowie Blütenpollen eingebettet in die geniale Form der sechseckigen Wabe zeigen sich in immer neuen Spielarten. Viel Achtsamkeit ist im Umgang mit den kleinen Wesen gefragt. Kommen Bienen bei den Arbeiten am Volk zu Schaden, verändert sich die gesamte Stimmung am Bienenstand.

Wie von Henning Kullak-Ublick in der Maiausgabe des MoKa berichtet, ist der Erhalt unserer Umwelt inzwischen als Menschheitsaufgabe anerkannt. Einige Entwicklungen im Ökosystem unseres Planeten sind für uns Menschen nur nachzuvollziehen, nicht zu verstehen oder gar vorauszusehen. Das beschriebene Bienensterben gibt Rätsel auf.

Die vier Bienenvölker in unserem Schulgarten haben die Winterruhe gut überstanden und gehen derzeit geschäftig ihrer Bestimmung nach. Hauptfeind unserer Bienen ist ein Ende der 70er Jahre mit asiatischen Bienen eingeschleppter Parasit, die Varroa Milbe, die unsere Honigbiene förmlich aussaugt. Daher werden im Herbst Behandlungen mit Ameisensäure durchgeführt, die die Milbe überwiegend abtöten. Dass diese Milbe nicht allein für das massenhafte Bienensterben verantwortlich ist, schein eindeutig zu sein.

Zur Deckung der menschlichen Bedürfnisse wurde auf vielfache Weise in die lebendigen Prozesse der Natur eingegriffen. Ob nun die Handystrahlung oder das Ozonloch, monotone Landschaften oder gentechnisch verändertes Pflanzenmaterial stärker das Leben der Bienen beeinflusst, mögen andere entscheiden.

RudolfSteiner machte bereits 1923 darauf aufmerksam, dass die künstliche Königinnenzucht eine Veränderung des Bienenwesens bewirkt, die sich langfristig bemerkbar machen wird. Die professionelle Imkerei greift heute ausschließlich auf diese Methode zur Bienenvölkervermehrung zurück und unterdrückt somit den natürlichen Schwarmtrieb der Tiere.

In den USA, wo die drastischsten Bienensterben zu beobachten sind, wird das Insekt gezielt zur Bestäubung in der Landwirtschaft eingesetzt. Dies bedeutet u.a. unterbrochene Winterruhe und Reisestress. Eine industrielle Bienenhaltung für eine industrialisierte Landbewirtschaftung. Nicht nur Honig, Bienenwachs, Propolis, Blütenpollen oder Gelee Royal erzeugen die Bienen. Vielmehr liegt die größte volkswirtschaftliche Leistung der Honigbienen auch in der BRD in der Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen.

Als Mitte der 80er Jahre mein Umweltbewusstsein erwachte, war das Waldsterben das Thema der Zeit und es wurde bezweifelt, dass im Jahr 2000 noch ein Baum gedeihen kann. Erfreulicherweise gibt es noch immer viele Bäume, auch wenn der Wald vielerorts einen schlechten Zustand aufweist. Der Wald überlebt und auch die Honigbiene wird durch die Fürsorge des Menschen die derzeitige Krise überwinden.

Eine Biene braucht das Volk, allein ist sie nicht überlebensfähig. Das Bienenvolk ist ein sozialer Organismus. Vielleicht ist diese Erkenntnis, dass der/die Einzelne nicht überlebensfähig ist, ein Aspekt, der von uns Menschen zu stark vernachlässigt wird. Unsere Schule bietet uns die Möglichkeit, das soziale Miteinander zu pflegen und an unsere Kinder weiterzugeben.

Holger Langen

Vor drei Jahren begann die Bienenhaltung im Schulgarten mit der Unterstützung von Matthias Leitenberger. In diesem Jahr hat mir Sabine Wendt ihre Unterstützung gewährt.

Rudolf Steiner über künstliche Bienenzucht und das Eingreifen in die Natur

Zitat von Rudolf Steiner aus einem Vortrag vom 26. November 1923 (GA 351):

Die Bienen stehen schon unter Naturkräften, die außerordentlich wichtig und wirklich wunderbar sind. Daher bekommt man eine gewisse Scheu davor, hineinzutapsen in diese Naturkräfte.

Die Dinge stellen sich nämlich heute noch immer so heraus, daß, wo der Mensch hineintapst in die Naturkräfte, er die Dinge nicht besser macht, sondern schlechter. Aber er macht es nicht gleich schlechter, sondern es ist schon so, daß die Natur überall Hindernisse hat. Trotz der Hindernisse wirkt sie in der besten Weise, wie sie kann. Gewisse Hindernisse, die kann der Mensch schon hinwegräumen, und damit kann er auch der Natur manches erleichtern. Und er erleichtert zum Beispiel der Natur ja wirklich in der Bienenzucht anscheinend dadurch sehr viel, daß er nicht die alten Bienenkörbe, sondern die neueren Bienenkisten benützt, die bequem eingerichtet sind und so weiter.

Aber nun kommt dieses Kapitel mit der künstlichen Bienenzucht. Sie dürfen nicht glauben, meine Herren, daß ich nicht einsehen würde, auch von gar nicht geisteswissenschaftlichem Standpunkte, daß natürlich die künstliche Bienenzucht zunächst im ersten Anhub etwas für sich hat, denn es wird natürlich manches erleichtert; aber dieses starke Zusammenhalten, ich möchte sagen, einer Bienengeneration, einer Bienenfamilie, das wird dadurch doch auf die Dauer beeinträchtigt werden. Man wird heute noch allgemein die künstliche Bienenzucht, wenn alle die Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, die Herr Müller ausgeführt hat, natürlich in gewisser Beziehung nur loben können. Aber wie die Sachen in fünfzig oder achtzig Jahren sind, das muß abgewartet werden, denn da werden einfach gewisse Kräfte, die bisher im Bienenschwarm organisch wirkten, mechanisiert, die werden mechanisch gemacht. Es ist nicht mehr jene innige Verwandtschaft herzustellen zwischen der gekauften Bienenkönigin und den Arbeitsbienen, wie sie sich herstellt, wenn die Bienenkönigin von der Natur selber da ist. Aber in der allerersten Zeit macht sich so etwas noch nicht geltend.

Selbstverständlich würde ich durchaus nicht wollen, daß eine fanatische Bewegung gegen die künstliche Bienenzucht eingeleitet werden soll. Solche Sachen kann man eigentlich nicht machen im praktischen Leben. Denn das wäre ungefähr so wie etwas anderes, was ich Ihnen jetzt sagen will. Man kann ungefähr berechnen, wann einmal in der Erde keine Kohlen mehr sein werden. Der Kohlenvorrat der Erde ist ja erschöpfbar, geht einmal aus. Nun könnte man ja heute auch so wenig Kohlen aus der Erde herausfördern, daß das ungefähr so lange bliebe, bis die Erde selber zugrunde gegangen sein wird. Man kann nicht sagen, man soll es so machen, denn man muß da ein bißchen Vertrauen auf die Zukunft haben. Man muß sich sagen: Nun ja, gewiß, wir rauben der Erde alle Kohlen, das heißt, unseren Nachkommen rauben wir eigentlich die Kohlen; aber die werden schon etwas anderes dann erfinden, damit sie keine Kohlen brauchen. - So kann man natürlich auch sagen gegenüber den Nachteilen, die die künstliche Bienenzucht etwa hat.

Aber dabei bleibt es doch gut, wenn man sich bewußt ist, daß man dasjenige, was in der Natur in einer so wunderbaren Weise ausgebildet ist, eigentlich doch stört, wenn man etwas Mechanisches, Künstliches da
hineinbringt.

Ik bün all dor


Schulreform 2007 - zu Lasten der freien Schulen?

Wie schon in der April-Ausgabe des MoKa berichtet wurde, sollen die Zuschüsse für unsere Schulen ab Januar 2008 wieder einmal drastisch gekürzt werden - um etwa 5 bis 7 Prozent.

Den Dänischen Schulen steht dagegen eine deutliche Zuschusserhöhung bevor, indem man deren 100-Prozent-Zuschuss auf den aktuellen Stand der vom Statistischen Landesamt ermittelten Schülerkosten bringt - was den anderen freien Schulen verwehrt wird.

Die Waldorfschulen haben sich nun entschlossen, eine Kampagne zu starten, die am 14. Juni mit einer Pressekonferenz im Landtag beginnt und am 12. September im Amphitheater der Krusenkoppel gegenüber vom Kieler Landtag bei einer großen Finanzlücken-Feier kulminiert.

Zu dieser Feier sollten möglichst viele (alle...?) Eltern, Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler kommen, um unseren Abgeordneten ein paar Dinge bewusst zu machen:

  • Es gibt viele Menschen an den Waldorfschulen, die nicht länger bereit sind, diese Benachteiligungen mitzumachen. Und diese vielen Menschen sind ihre Wähler ... oder auch nicht ;-)
  • Waldorfschulen sind kreativ und innovativ. Sie sind ein pädagogischer Inspirationsquell für das gesamte Schulwesen.
  • Waldorfschulen machen kompetent, wie diese Veranstaltung beweist:

Mit einer vierstündigen, schulübergreifenden Monatsfeier, Infoständen und Workshops der einzelnen Schulen wollen wir zeigen, dass das bei uns keine leeren Floskeln sind, sondern täglich geübter Schulalltag. Da der Landtag am 12. September tagt, rechnen wir mit vielen Besuchen von Abgeordneten, die wir inspirieren wollen.

Wenn Sie auf die animierte Grafik am Anfang dieses Artikels klicken, gelangen Sie zur Webseite der Kampagne, auf der Sie weitere Einzelheiten erfahren können. Unsere beiden beiden Koordinatoren vor Ort sind Frau Meuser und Herr Tilly.

Auf unserer Schulhomepage und unter www.100-prozent-waldorf.de können Sie sich über Neuigkeiten unterrichten.

Nicht vergessen: Notieren Sie den 12. September 2007!

Henning Kullak-Ublick

Adressen, Ansprechpartner

Schulleitungskonferenz (SLK)
Herr Bennett, Herr Fitsch, Herr Kullak-Ublick, Herr Röh, Herr Tilly

Vorstand
Frau Willimzig-Brozus, Frau Clasen, Herr Dr. Hautz, Herr Koch, Herr Kullak-Ublick, Herr Langer, Herr Riedel, Frau Schläger-Carstensen
Koordination: Herr Fitsch (0461-90325-0)

Elternrat
Ansprechpartner: Frau Brück (04631-8705), Herr Carstensen (04638-1529)

Vertrauenskreis
Herr Elsler (04608-6775), Herr Fliege (04632-875087), Frau Hillendahl (04638-7523), Frau Boderius (04602-750), Herr Schmid (04602-1386)