[…]
Wenn wir eine Unwahrheit sagen, so übertreten wir das Gesetz, hinsichtlich der Wahrheit,
ein alle Menschen umfassendes Band zu begründen. Was Wahrheit ist, ist für alle Menschen Wahrheit,
und in nichts können wir so üben, ein Bewusstsein zu entwickeln, das alle Menschen umfasst,
als in der Wahrheit. Sagen wir eine Unwahrheit, so begehen wir einen Frevel gegen das Band,
das sich von Menschenbrust zu Menschenbrust schlingen sollte.
[...]
Alles, was wir dem anderen tun zum Ertragen und Überwinden seines Schicksals, wird immer dazu führen,
dass nicht nur dem anderen geholfen wird, sondern auch dazu, dass wir etwas für uns selbst tun…. .
Entwickeln wir dieses Mitgefühl im höchsten Sinn, dann fühlen wir auch in Bezug auf Neid und Lüge
diese Pflicht des Mitgefühls anderen Menschen gegenüber. Wir entwickeln auf diese Weise ein Solidaritätsgefühl,
das sich auf alle Menschen erstreckt.
Die Menschheit ist überhaupt darauf veranlagt, dass jeder einzelne Mensch seinen Zusammenhang
mit dem ganzen Menschentum immer fühlt.
Rudolf Steiner, Bremen, 26. Nov. 1910
Liebe Eltern, liebe Schulgemeinschaft, liebe Leserinnen und Leser!
Natascha Kampusch, die als zehnjähriges Mädchen gekidnappt und unvorstellbare acht Jahre gefangen gehalten wurde, hat in diesen Jahren vor allem eines geschafft: Sich den Umerziehungsmaßnahmen ihres Entführers und Peinigers zu widersetzen. Dieser wollte aus ihr ein Wesen machen, das er zu 100% „besitzen" und lenken konnte. Auf dem Höhepunkt dieser Umerziehung stellte er einen Eimer weißer Farbe vor sie hin und zwang sie, zu der weißen Farbe schwarz zu sagen. Natascha Kampusch, mittlerweile eine sechzehnjährige Jugendliche, die die täglichen psychischen Angriffe und Schikanen bis dahin überstanden hatte, erkannte, was dieser „letzte Schritt“ für sie bedeuten würde: Nämlich das langsame Auslöschen ihres (sehr wachen) Verstandes und all ihrer Wahrheiten und inneren Gewissheiten, sodass sie ihrem Peiniger, der sie mit vorgehaltener Pistole dazu zwingen wollte, entgegenwarf: „Das mach ich nicht, dann kannst du mich besser gleich erschießen!"
Eine Antwort, die ihren Entführer genauso rasend machte wie überforderte, denn dieser wollte sie ja ganz „besitzen“, nicht töten.
In diesem Moment spürte Natascha Kampusch, dass sie gewonnen hatte, auch wenn sie sich erst zwei Jahre später aus ihrer Gefangenschaft befreien konnte.
Wenn man zum einen nach Amerika schaut, auf die fassungslos machenden Lügen, die der neue Präsident ungehindert vor seiner Wahl verbreiten konnte, zum andern aber auch auf unsere eigene politische Landschaft, wo das Nicht-Anerkennen von Wahrheiten immer mehr zum Stilmittel wird, um seine eigene Position und Haut retten zu können, dann kann jeder spüren, wie tiefgreifend Desinformationen und Lügen die Substanz des (sozialen) Lebens angreifen und aushöhlen. Das wiederholte Konfrontiert-Werden mit Lügen kann den Menschen buchstäblich wahnsinnig machen. So, als würde man seine Sprache auslöschen. Als müsste man zu weiß schwarz sagen, zu Lüge Wahrheit, zu Hass Liebe. Die Sprache macht uns zum Menschen. Sie ist alles andere als zufällig oder beliebig. Sie ist unsere geistige Substanz. Und schon die gänzlich unbewusste Entstehung der Sprache im kleinen Kind in den ersten drei Jahren ist ein tiefes Geheimnis.
Es ist höchste Zeit, dass wir den Brunnenvergiftern, denen, die unsere Sprache entwerten, umdeuten und im Munde umdrehen wollen, indem sie die Wahrheiten vom Tisch wischen wie eine störende Fluse, entgegentreten. Höchste Zeit, dass wir es überhaupt bemerken.
Hat das alles etwas mit Weihnachten zu tun?
Schon der Anfang der Weihnachtsgeschichte, wo geschildert wird, wie Maria - im Gebet vertieft - dem Engel Gabriel begegnet, ist ein deutlicher Hinweis auf eine Fähigkeit, die wir uns alle neu erarbeiten müssen. Die Fähigkeit, sich von der (lauten und verwirrenden) Außenwelt von Zeit zu Zeit distanzieren zu können, nach innen, auf die eigene Existenz zu schauen, zu meditieren, zu beten (wie immer man es nennen mag), um auf diesem Weg der „Einkehr“ seine geistige Substanz zu spüren, Geistiges in sein Leben zu lassen, die geistige Welt mit der irdischen Welt zu verbinden. Eine dem Wesen nach zutiefst freiheitliche Tat. Niemand ist dazu gezwungen oder kann dazu gezwungen werden.
Und was hat man davon? Die Weihnachtsgeschichte spricht es deutlich aus: Maria wird in der Begegnung mit dem Engel die Angst (vor der Zukunft) genommen (Fürchte dich nicht!) und sie bekommt eine Ahnung von dem, was vor ihr liegt ( … und du wirst einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen…). In der Be-sinn-ung bekommen wir ein Gefühl von unserem Leben, von dem, was unsere Aufgabe ist und die Unsicherheit wird kleiner. Das Unsichtbare (in uns) kann als Realität (Engel) erfahren werden. Ein geistiger Kompass entsteht, der uns auf dem Weg leuchtet.
So ist schon der Anfang der Weihnachtsgeschichte eine mächtige frohe (befreiende) Botschaft. Und ein Aufruf und Auftrag zugleich: Nämlich unsere geistige Substanz wahrzunehmen, unser Potenzial auszuschöpfen und die Wahrheit über unser eigenes Leben zu erkennen und nicht falschen Zielen hinterherzulaufen. Im Geiste sind wir alle Brüder und Schwestern und kennen nur einen Wunsch: Dieses auch auf Erden zu verwirklichen. Das ist der Wunsch, der auf jedem Wunschzettel ganz oben steht. Noch mit unsichtbarer Tinte, aber schon längst aufgeschrieben.
Weihnachten ist keine nette Geschichte mit Hirten und Königen, armen Eltern und rettenden Engeln. Sondern eine Anstiftung zur Revolution.
Weihnachten werden alle Grenzen aufgelöst. Aus allen Himmelsrichtungen und sozialen Schichten (Hirten und Könige) strömt es auf ein Zentrum zu (Kind in der Krippe). Und dieses Kind wird später sagen: ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6). Nicht exklusiv, sondern ermächtigend. Denn ICH - das sind unser aller Initialen. Jeder sagt ICH zu SICH. Weder der Weg noch die Wahrheit noch das Leben kann irgendwo (im Internet) bestellt werden. Dafür muss jeder einzelne mit „seinem Engel“ ins Gespräch kommen. Die Hirten, die Könige, jeder einzelne hat sich auf den Weg gemacht, die Wahrheit zu finden und dem Leben ganz nah zu sein.
Die Kumpanei des Christgeburtsspiels macht sich am MITTWOCH, DEN 18.12. um 19.00 UHR auf den Weg und lädt alle herzlich dazu ein, dabei zu sein und sich in jede einzelne Rolle einzufühlen und in ihr wiederzufinden. Wir tragen sie alle in uns.
Mit herzlichen Grüßen und allerbesten Wünschen für eine frohe Weihnachtszeit und einen friedvollen Gang ins und durchs Neue Jahr
Reinhard Elsler
Drei-Königs-Singspiel
Montag, den 6. Januar 2025
17 Uhr Christengemeinschaft Flensburg
Tondernweg 5, 24939 Flensburg
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18.30 Uhr Kapelle im St. Franziskushospital
Waldstraße 17, 24939 Flensburg
Dienstag, den 7. Januar 2025
19 Uhr Hofgemeinschaft Löstrup
Löstrup 4, 24966 Sörup
Mittwoch, den 8. Januar 2025
10 Uhr Freie Waldorfschule Flensburg
Valentiner Allee 1, 24941 Flensburg
Es handelt es sich um ein kurzes Singspiel aus Schottland. Die drei Könige sehen den Stern, der ihnen den Weg zu dem neuen König weist.
Das von Instrumenten begleitete Spiel ist für Erwachsene, kleinere und größere Kinder gleichermaßen ansprechend. Der Eintritt ist frei.
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Eröffnung Naturkostladen "Lebensgarten"
Wir freuen uns, den Naturkostladen »Mensch und Erde« von Carmen von Becker übernehmen zu dürfen und als »Lebensgarten« weiter zu führen.​​​
Dynamischen Tierkreis-Zeichnen
findet im KunstWerkRaum des Ladenhofes
nicht mehr statt.
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Künstlerische Biografiearbeit
entwickelt von Rainer Schnurre auf anthroposophischer Grundlage
Lernen aus der eigenen Biografie – Was ist ein Erlebnis?
Erinnern, Erzählen, Lauschen, Staunen, Erkennen, Schreiben
Verzicht auf Bewertung, Psychologisieren, analysieren
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„Erinnerung ist unsere stärkste Seelenkraft“
Zitat Dr. med. Paxino, ehemaliger
ärztlicher Leiter der Reha – Klinik Schloß Hamborn
Neues aus Altem sich entwickeln lassen.
„Werkzeug“ erhalten für die Weiterarbeit allein oder auch die Möglichkeit für weiteres Zusammenarbeiten.
Einzelarbeit, 90 Minuten, Richtpreis 80 Euro
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Anmeldung und Information bei:
LebensWandel – WunderWege
Cornelia Gärtner, Freiland 10, 24937 Flensburg
Tel: 0174-408 60 18 / E-Mail: gaertner.cornelia@web.de
Ab dem 8. Januar sind wir gerne für euch da,
Susanne Lenz und Magnus Zulic
Adressen und Ansprechpartner
Die aktuelle Liste der Ansprechpartner*innen finden Sie auf unserer Homepage
Redaktion
Andreas Cziepluch, Reinhard Elsler, Tatiana Sordia
V.i.S.d.P.
Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Flensburg e.V.
Julian Paquo-Damm
Valentiner Allee 1
D-24941 Flensburg
+49 (0)461 903 250